Auch wenn es in letzter Zeit etwas ruhig um unser Team von FH Köln Motorsport e.V. geworden ist, waren wir keineswegs tatenlos.
Der BMW E9 aus dem Jahre 1971 mit dem Spitznamen „Hilde“ verlangt derzeit nämlich unsere volle Aufmerksamkeit. Noch nie hatten wir bis dato an einem Oldtimer gearbeitet. Mit diesem für uns ungewöhnlichen Projekt beginnt ein neues Kapitel für FH Köln Motorsport.
Für uns von FH Köln Motorsport ist ein Oldtimer nicht nur ein altes Auto – es ist ein Kulturgut. Etwas, das Basis für unsere heutige Automobil- und Motorsportwelt war. Nicht nur die Überschaubarkeit der Elektronik dieser Fahrzeuge, sondern auch das noch sehr feine und akzentuierte Design der früheren Baureihen begeistert uns. Wir entschieden uns dafür, in die Motorsportwelt der 70er Jahre einzutauchen und uns mit einem Fahrzeug aus dem Hause BMW auseinanderzusetzen. Die Wahl fiel auf einen BMW E9, dem Nachfolgermodell des legendären BMW 2000 Coupé und Vorgänger des ebenso berühmten Ur-6er. Übrigens: der BMW E9 war das erste Modell, das das legendäre M-Streifen Design getragen hat!
Gebaut von 1968 bis 1975 gab es den BMW E9 mit verschiedenen Motorisierungen, die von 2,5 Litern bis sogar 3,2 Litern Hubraum mit über 200 PS reichten. Die Suche nach einem geeigneten Fahrzeug begann und die Wahl fiel schlussendlich auf einen 2,8 Liter und 170PS starken E9 aus dem Jahre 1971.
Als der BMW E9 vor einigen Monaten in unserer Werkstatt angekommen ist, konnten wir uns plötzlich überhaupt nicht mehr vorstellen aus diesem Fahrzeug ein Rennauto zu bauen. Der BMW schien in tadellosem Zustand und das feine und elegante Design des Fahrzeugs hat uns direkt begeistert. Doch der Plan blieb bestehen: Aus „Hilde“ soll ein echtes Rennauto werden, mit allem was dazu gehört. Als Vorbild fungieren hierbei Rennfahrzeuge wie sie damals von zahlreichen Teams, wie beispielsweise Schnitzer eingesetzt wurden. In der sogenannten Gruppe 2 finden sich einige Fahrzeuge, die ebenfalls mit der 2,8 Liter Motorisierung unseres E9 in verschiedenen Rennserien eingesetzt wurden. Als großer Bruder erlangte in dieser Zeit jedoch eher der 3,0 Liter CSL, das sogenannte „Batmobil“ an Berühmtheit.
Schon bald begannen die Arbeiten am BMW, der nun nach und nach zerlegt wird, um den echten Zustand des Fahrzeugs festzustellen. Das Fahrzeug wurde hierbei bis auf die Rohkarosse zurück gebaut, die dann im Anschluss zum Wasserstrahlen kam. War der Lack erst einmal weg, zeigten sich auch die Schwachstellen der Karosserie. Bei einem über 40 Jahre alten Fahrzeug ist es jedoch wenig verwunderlich, dass die Karosserie an der einen oder anderen Stelle ausgebessert werden muss. Zu den ersten Schritten gehört es daher nun, die Karosserie wieder auf Vordermann zu bringen. Zusätzliche Stabilität und Steifigkeit erhält diese dann durch einen eigens konstruierten Überrollkäfig.
Doch nicht nur an der Karosserie wird gearbeitet: Der Motorblock soll auf mehr Hubraum umgebaut werden, wodurch die Kanäle im Zylinderkopf, sowie die Ventile überarbeitet werden müssen. Eine eigens gebaute Nockenwelle und der Umbau auf eine Trockensumpfschmierung sollen den Motorumbau komplett machen. Natürlich wird auch das Fahrwerk des BMW überarbeitet. Für einen echten Rennsportlook erhält unsere alte Dame zu dem eigens konstruierte GFK Kotflügelverbreiterungen.
Es liegt also noch sehr viel Arbeit vor uns, bevor unser Oldtimer das erste Mal auf der Rennstecke zu sehen sein wird. Wir werden Sie jedoch über den Fortschritt unseres Projektes auf dem Laufenden halten.
Auch für dieses Projekt sind wir jedoch immer auf der Suche nach Partnern, die uns in unseren Vorhaben unterstützen. Haben wir vielleicht sogar Ihr Interesse geweckt? Bei Rückfragen stehen wir Ihnen natürlich gerne zur Verfügung.